Wie komme ich an Bord?
Der Törn
Sicherheit an Bord
Seemannslatein
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Taue und Seile
Segel
Unter Deck
Während des Törns...
Wenn ihr die Falado endlich im Hafen gefunden habt, werdet ihr sie ja nicht gleich "unter Segeln" vorfinden. Wenn ihr dann auf den Planken steht, juckt es natürlich gleich in den Fingern, die Leinen loszuwerfen.
Bevor dies geschieht gibt es allerdings noch einige zu klären.

Der Wachplan Wenn du das erste Mal an Bord kommst und dich durch die tausenden von neuen Begriffen durchgewühlt hast, wenn du dann ganz langsam zu verstehen versuchst, wie das "Seil" nun wieder heißt, das du gerade in Händen hälst, dann wird dir die Theorie des Wachplans, die der Skipper dir nahezulegen versucht und nach dem du die folgenden vierzehn Tage an Bord verbringen wirst, möglicherweise den völligen Rest geben. Böse Zungen behaupten gar, daß sich die Erfinder dieses Wachsystems nicht an den Notwendigkeiten der Seefahrt, sondern an der Freude am Chaos orientiert hätten

Dabei ist alles gar nicht so schwierig! Dir wird einleuchten, daß bei der Seefahrt alle Funktionen an Bord rund um die Uhr besetzt sein müssen. Darunter fällt das eigentliche Segeln (= Ruderwache, d.h. Segelmanöver, Rudergehen, Ausguck etc.), der Küchendienst (die Backschaft), der die Mannschaft zu den gegebenen Mahlzeiten mit Essen versorgen muß und natürlich auch für den Abwasch und die Sauberkeit an Bord zu sorgen hat sowie die angenehme Freiwache. In dieser mußt du lediglich mithelfen, wenn das "von oben" so angeordnet wird. Klar, daß sich beim üblichen Segelbetrieb Abweichungen von diesem Schema ergeben, aber auf die soll erst einmal nicht eingegangen werden.

Entsprechend der obigen Aufgaben wird die Mannschaft mit Ausnahme des Skippers in drei Gruppen bzw. Wachen eingeteilt, die diesen Aufgaben nachkommen müssen. Damit arbeiten drei Wachen gleichzeitig an drei "Aufgabengebieten", d.h. während Wache 1 die Ruderwache hat und segelt, bereitet Wache 2 in der Kombüse z.B. das Mittag- oder Abendessen vor und Wache 3 hat Freiwache. Ganz einfach, oder?

Da bleibt nur noch das Problem, wie diese Wachen untereinander wechseln. Und hier fängt es an, ein wenig schwieriger zu werden. Denn es gibt ganz unterschiedliche Methoden! Hier soll aber nur ein System erläutert werden, das sogenannte englische Wachsystem, das meistens auf der Falado "gefahren" wird. Es dient wie alle Systeme lediglich dazu, einen Wechsel in den Wachplan zu bringen und damit zu gewährleisten, daß du nicht immer das Frühstück machen mußt und immer nachmittags am Ruder stehst.

Wenn du diese Überlegungen bisher verstanden hast, brauchst du dir kaum noch Sorgen zu machen, daß du das Prinzip nicht verstehen könntest. Zunächst wird festgelegt, daß jede Wache immer vier Stunden auf Wache ist, d.h. vier Stunden Ruderwache oder vier Stunden Küchendienst usw. Nach diesen vier Stunden wechseln die Aufgaben der Wachen. Wache Nr. 1, die bisher Ruderwache war, wird jetzt zur Backschaft, Wache 2, die Backschaft gewesen ist, hat Freiwache und die Freiwache wird zur Ruderwache. Diese Vier- Stunden-Rhythmen legt man der Einfachheit halber auf die Zeiten von 0:00 bis 4:00 Uhr, 4:00 bis 8:00 Uhr, 8:00 bis 12:00 Uhr usw., so daß eine Rund-um-die-Uhr- Betreuung des Schiffes möglich wird.

Wenn du gut aufgepaßt hast, wird dir jetzt vielleicht klar, daß das so noch nicht ganz funktionieren kann, denn wenn jede Wache vier Stunden lang am Tag das gleiche macht, wird sie - weil der Tag nun mal 24 Stunden hat - am folgenden Tag wiederum genau das gleiche tun wie am Vortage. Und das sollte ja nun genau vermieden werden. Wie läßt sich nun noch dieses - allerletzte - Problem klären? Auch hierfür gibt es eine nahezu geniale Lösung. Anstelle der Vier-Stunden-Wache am späten Nachmittag (von 1600 bis 2000 Uhr) werden einfach zwei kurze Wachzeiten von 1600 bis 1800 Uhr und von 1800 bis 2000 Uhr eingeführt, die einen Wechsel ins System bringen und dich - zugegebenermaßen - am Anfang etwas verwirren können.

Wenn dieser Wachplan erst mal angefangen hat, wirst du nach wenigen Wachen verstanden haben, wie der Hase läuft und für alle Fälle hängt ab und zu auch der Wachplan im Kartenhaus aus, so daß du dort nachlesen kannst, was du wann und wo zu tun hast ...

Wachplan Vordruck Downloaden ...

Die ersten Schritte an Bord Nachdem Ihr nun In die drei Wachen eingeteilt seid, die Verpflegung und das Gepäck im Schiff und den Kojen verstaut ist, werdet Ihr eine ausführliche Sicherheits- und Schiffseinweisung erhalten. Hier werden die Technik, die Segel, Schwimmwesten, Lifebelts zum klettern im Rigg und diverse Sicherheitseinrichtungen erklärt. Ausserdem gibt es natürlich noch einige Verhaltensregeln, an die sich jeder halten muss.
So gilt es z.B. in seinem Bereich, ob in der eigenen Koje oder bei seinem Segel immer Ordnung zu halten, damit der überblick und stolperfreies Bewegen jederzeit möglich ist.

Wenn Ihr dann die Trockenübungen im Segelsetzen und Leinenwerfen absolviert habt kann es endlich losgehen.
Im laufe des Törns, vor allem wenn wir Segeln und Manöver fahren, ist es wichtig sich an die Spielregeln zu halten und zu schauen wo jemand anderes noch Hilfe braucht um z.B. die Schot dicht zu holen. Aber da erzählen wir ja sicher nichts Neues!

Wenn Ihr dann noch den einen oder anderen kleinen Tipp des Skippers beherzigt, wird es garantiert ein schöner und erlebnissreicher Törn.

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